Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, welche Vorgänge in unserem Körper ablaufen, während wir schlafen? Wahrscheinlich ist Ihnen der Begriff "Schlafphase" schon des Öfteren begegnet, aber was genau steckt hinter diesem Phänomen?
Verschiedene Schlafphasen
Während wir tief und fest schlafen, ist unser Körper weiterhin tätig, da sich nach dem Einschlafen Tiefschlaf- und Traumphasen, die unterschiedlich lange dauern, abwechseln. Während der Schlafphase kann unser Gehirn die Ereignisse des Tages verarbeiten und die Wirbelsäule erholt sich.
Die Einschlafphase
Bestimmt ist Ihnen auch das Schlafhormon "Melatonin" ein Begriff, das immer dann freigesetzt wird, wenn sich der Körper erholen oder er Stoffwechselprodukte abbauen möchte. Die Produktion von Melatonin wird durch die Dunkelheit angeregt, daher sind wir in der kalten Jahreszeit oftmals auch sehr müde, da es uns an Licht mangelt. Das Melatonin ist dafür verantwortlich, dass sich der Organismus auf das Schlafen einstellt. Die Herzfrequenz nimmt dann ab, die Körpertemperatur und der Blutdruck sinken. Zudem wird unsere Atmung regelmäßiger und die Muskeln entspannen sich. Die Einschlafphase kann zwischen fünf Minuten und einer halben Stunde dauern, allerdings können wir uns nicht daran erinnern, wann wir einschlafen, da im Gehirn chemische Substanzen freigesetzt werden, die das Bewusstsein abschalten. Daher kann das Einschlafen von uns nicht mehr bewusst wahrgenommen werden.
Leichter Schlaf
Auf die Einschlafphase folgt dann die zweite Schlafphase oder der leichte Schlaf. In dieser Phase können wir noch relativ leicht gestört werden, da wir noch nicht sehr tief schlafen.
Die Tiefschlafphase
Damit sich unser Organismus regenerieren kann, ist die Tiefschlafphase äußerst wichtig. Bei einem tiefen und festen Schlaf kann das Immunsystem Bakterien und Viren bekämpfen bzw. beschädigte Zellen reparieren. Darüber hinaus werden während dieser Phase auch Hormone ausgeschüttet, die eine wesentliche Rolle für unser Wachstum spielen. Diese Hormone regulieren beispielsweise den Muskelaufbau und tragen zur Regeneration unserer Körperzellen bei. Deshalb ist es sehr wichtig, dass gerade Kinder ausreichend schlafen. Von wesentlicher Bedeutung ist der Tiefschlaf aber auch für unser Gehirn, da Erlebtes in dieser Zeit an unser Langzeitgedächtnis übertragen wird.
Die Traumphase
Nach ungefähr einer Stunde kommt es zur ersten Traumphase, die für unseren Körper eine sehr aktive Zeit darstellt. So bewegen sich unsere Augen während der REM-Phase (Rapid-Eye-Movement-Phase) hin und her, der Blutdruck steigt an und unsere Herzfrequenz ist Schwankungen unterworfen. Darüber hinaus verarbeitet unser Gehirn in der Traumphase all das, was wir während eines Tages erlebt haben. Die erste Traumphase hat eine Dauer von ungefähr zehn Minuten, im Laufe der Nacht werden diese Phasen dann länger und können bis zu 60 Minuten dauern. Vorwiegend in der zweiten Hälfte der Nacht sind unsere Träume manchmal sehr ungewöhnlich, da sich unsere Fantasie dann entfaltet.
Wieso werden wir in der Nacht wach?
Wer kennt es nicht: das nächtliche Munterwerden. Grundsätzlich macht unser Organismus das aus Sicherheit, denn auch im Schlaf sind unsere Sinne aktiv. Für einen ruhigen Schlaf werden die Reize im Thalamus gefiltert, daher dringen nur extrem hohe Reize, wie zum Beispiel ein lautes Geräusch, ins Bewusstsein durch. Eine mögliche Gefahrensituation kann daher nicht verschlafen werden.
Abnehmen während des Schlafens?
Auch für unseren Stoffwechsel bzw. unsere Verdauung ist genügend Schlaf von großer Bedeutung, da in dieser Zeit unter anderem der Fetthaushalt stabilisiert wird. Eine wesentliche Rolle nehmen dabei die Hormone Ghrelin bzw. Leptin ein. Leptin steigert den Energieverbrauch und ist zudem für das Sättigungsgefühl verantwortlich, während Ghrelin das Hungergefühl hervorruft. Leidet jemand an Schlafstörungen, so wird die Ausschüttung von Leptin herabgesetzt, die Produktion von Ghrelin nimmt hingegen zu. Als Folge davon nehmen wir mehr Nahrung auf, als wir benötigen. Wenn wir also nicht genügend Schlaf bekommen, so neigen wir langfristig zu Übergewicht.