Schlafstörungen bergen viel mehr Risiken als nur die Gewissheit, am nächsten Tag müde bei der Arbeit zu erscheinen. Männer wie Frauen müssen mit verschiedenen negativen Einflüssen auf ihre Gesundheit rechnen, wenn die Symptome nicht zeitnah behandelt werden und weitere Kreise um sich ziehen können. Welche gesundheitlichen Folgen bislang bekannt sind und mit welchen Tipps gegen die Schlafstörung vorgegangen werden kann, wollen wir uns hier in diesem Artikel ansehen.
Herausforderung für den Stoffwechsel
Eine sehr direkte gesundheitliche Folge von Schlafstörungen betrifft den Stoffwechsel. Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Fettleibigkeit und Übergewicht. Dies hat mit hormonellen Prozessen zu tun, die bei einer täglichen Schlafzeit von nur vier bis fünf Stunden gestört sind. Dies kann bis hin zu einer Insulinresistenz führen.
Neben Insulin bringt gestörter Schlaf bei Männern noch weitere Hormone aus dem Takt. Unter anderem kann dadurch ein nächtliches Hungergefühl erzeugt werden. Wer diesem nachgibt, stellt dem Körper zu einem Zeitpunkt Energie zur Verfügung, zu dem er diese eigentlich nicht benötigt. Auch die Lust an Bewegung am folgenden Tag kann darunter erheblich leiden. All diese Faktoren stehen einem gesunden Stoffwechsel im Wege und begünstigen ein zu hohes Körpergewicht, das sich im Laufe der Monate und Jahre aufbaut.
Schlafmangel und das Immunsystem
Die Wissenschaft ist noch immer dabei, die verschiedenen Prozesse zu erforschen, die während unseres Schlafes vonstatten gehen. Inzwischen ist bekannt, dass unser Immunsystem während dieser Zeit besonders aktiv ist. Der Kampf gegen Viren und Bakterien findet vor allem zu dieser Zeit statt. Dies ist auch der Grund, weshalb wir bei einem Infekt große Müdigkeit verspüren und auch tagsüber zum Schlafen neigen.
Führen Schlafstörungen nun zu einem akuten Schlafmangel, so schwindet die Abwehrkraft gegen äußere Erreger. Im Gegenzug steigt die Anfälligkeit gegenüber Infektionen, da wir im Alltag ständig von potenziellen Krankmachern umgeben sind. Wer in untypisch hoher Frequenz mit Infekten konfrontiert ist und zugleich einen unruhigen Schlaf beobachtet, kennt bereits einen sehr wahrscheinlichen Auslöser der Probleme.
Zugleich stellen Schlafstörungen für Männer ein ästhetisches Problem dar. Auch die Haut regeneriert sich während der Schlafzeit und bildet neue Hautzellen. Durch die Einlagerung von Wasser in den Hautzellen gewinnen diese wieder an Spannkraft, was nach einer geruhsamen Nacht für ein frisches Aussehen sorgt. Schlafstörungen, welche diese Prozesse beeinflussen, können deshalb in absehbarer Zeit auch an der Haut sichtbar werden und diese sichtlich altern lassen.
Risiko für das Herz-Kreislauf-System
Die nächtliche Herzfrequenz ist ein weiterer Indikator, der oft zur Diagnose von Schlafstörungen herangezogen wird. Bei betroffenen Männern verweilt die Herzfrequenz auf einem hohen Niveau von rund 80 Schlägen pro Minute, anstatt auf Werte von 45 bis 60 Schläge zu sinken.
Ein gestörter Schlaf kann dadurch zu einem Risiko für das Herz-Kreislauf-System werden. Denn die Gefäße werden durch die stets hohe Herzfrequenz und einen höheren Blutdruck in Mitleidenschaft gezogen und die Gefahr von Arteriosklerose steigt erheblich an. Deshalb ist es wichtig, dies nicht zu einem Dauerzustand werden zu lassen, sondern in einem frühen Stadium geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Guter Schlaf für geistige Leistungsfähigkeit
Neben einer Reihe von physischen Erkrankungen, die durch zu wenig Schlaf begünstigt werden können, leiden Männer auch auf psychischer Ebene. Insbesondere dem Mangel an Tiefschlaf wird ein Beitrag zur Entwicklung degenerativer Krankheiten des Nervensystems zugeschrieben. So könnten zum Beispiel die Entwicklung von Parkinson und unterschiedlicher Arten von Demenz darauf zurückzuführen sein.
Darüber hinaus können wir die Auswirkungen einer einzigen zu kurzen Nacht an einer reduzierten Gedächtnisleistung feststellen. Untypische Unkonzentriertheit im Büro zieht schnell einen solchen Kommentar nach sich. Tatsächlich nehmen die kognitiven Fähigkeiten ab, wenn Schlafstörungen den so wertvollen Tiefschlaf rauben. Zwar kommen jüngere Menschen besser mit diesen Auswirkungen zurecht. Doch auch sie bleiben nicht von der Verringerung der Leistungsfähigkeit verschont, die ein gestörter Schlaf nach sich zieht.
Erste Hilfe bei Schlafstörungen
Um körperliche Fitness und Gesundheit zu bewahren und im Alltag auch kognitiv gute Leistungen vollbringen zu können, ist ein gesunder Schlaf also von essentieller Bedeutung. Untherapierte Schlafstörungen ziehen im Laufe der Zeit weitere Kreise um sich und müssen deshalb in einem möglichst frühen Stadium behandelt werden. Zu Beginn reichen oftmals einfache Anpassungen aus, um für eine signifikante Verbesserung der Lage zu sorgen. Ein erster wichtiger Schritt ist die Investition in ein hochwertiges Bett, welches die eigenen Ansprüche auf ganzer Linie erfüllt. Auch die Reduktion der Schlafzimmereinrichtung auf das Wesentliche, das Bett und womöglich einen Kleiderschrank, hilft vielen Betroffenen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Lösungsvorschläge vom Hausmittel bis hin zur Medikation. Hier lohnt sich ein Blick auf die folgenden Tipps:
-
Entspannungsverfahren: Vor allem berufstätige Menschen in Positionen mit großer Verantwortung haben am Abend Schwierigkeiten, den Druck des Arbeitstages hinter sich zu lassen. Oftmals äußert sich der Auslöser der Schlafstörung darin, dass diese vor allem an Werktagen auftritt. Entspannungstechniken, wie beispielsweise die Meditation, können bei regelmäßiger Anwendung zu einer raschen Linderung der Probleme beitragen. Dafür sollten sie vorzugsweise am Abend vor dem Schlafengehen zum Einsatz kommen.
-
Restriktionstherapie: Das Ziel dieser Methode ist es, den Schlafdruck am Abend zu maximieren. Die Betroffenen werden gebeten, deutlich später als gewöhnlich ins Bett zu gehen und früher aufzustehen. Die im Bett verbrachte Zeit und die Schlafzeit sollen möglichst deckungsgleich sein. Studien bestätigen die hohe Wirksamkeit dieser Therapie, die jedoch nur unter medizinischer Aufsicht durchgeführt werden darf.
-
Hausmittel: Bei leichten Schlafstörungen können kleine Anpassungen der Abendroutine ausreichend sein, um für signifikante Besserung zu sorgen. Dazu zählen zum Beispiel ein erholsamer Spaziergang an der frischen Luft oder ein warmes Fußbad. Auch das Fasten in den letzten drei bis vier Stunden des Tages soll die Qualität des Schlafs verbessern. Wissenschaftlich belegt sind diese Auswirkungen aber nicht.
- Schlafmittel: In Phasen akuter Schlafstörungen können Schlafmittel ein Weg sein, um für schnelle Abhilfe zu sorgen. Doch sollte jedem klar sein, dass hier nicht von einer nachhaltigen Therapie die Rede sein kann. Gemäß den Angaben der Packungsbeilage dürfen die Medikamente nicht länger als zehn Tage in Folge eingenommen werden, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden. Das Risiko einer Abhängigkeit variiert je nach dem, welche Wirkstoffe in den Produkten enthalten sind.