Wie Schlafstörungen die Gesundheit von Frauen beeinflussen

Wie Schlafstörungen die Gesundheit von Frauen beeinflussen

Dass ein guter und ausreichender Schlaf wichtig für die Performance ist, hat sicherlich jeder schon am eigenen Leib erfahren. Unausgeschlafen fühlen wir uns schlapp und können uns schlechter konzentrieren. Doch schlimmer noch; Schlafstörungen können unsere Gesundheit beeinflussen. Frauen sind mehr denn je einer Doppelbelastung durch Familie und Beruf ausgesetzt, weshalb ein guter Schlaf extrem wichtig ist. Frauen benötigen sogar mehr Schlaf als Männer.

Warum benötigen Frauen mehr Schlaf?

Laut Forschungsergebnissen des Loughborough University Sleep Research Center in England benötigen Frauen durchschnittlich 20 Minuten pro Nacht mehr Schlaf als Männer. Grund sei das komplexer vernetzte Gehirn von Frauen, was sie dazu befähigt, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun und flexibel zu sein. Dies ist evolutionsbedingt, denn Frauen mussten schon immer viele Aufgaben zur gleichen Zeit erledigen.

Doppelbelastung der Frau

Heute betreuen überwiegend die Mütter ihre Kinder, versorgen den Haushalt mit Putzen, Waschen, Kochen, Bügeln, Einkaufen und dergleichen und performen zusätzlich noch in ihrem Beruf. Sind Kleinkinder zu versorgen, haben Mütter auch nachts immer ein waches Auge, während sie schlafen. Frauen haben einen leichteren Schlaf und wachen nachts des Öfteren auf als Männer. Zu wenig oder schlechter Schlaf auf Dauer wirkt sich bei Frauen dann schneller negativ aus und eher auf ihre Psyche als bei Männern. Die Folgen können Ärger, Missstimmung und sogar Depressionen oder Burnout sein.

Was passiert eigentlich im Schlaf?

Im Schlaf regeneriert und entspannt sich unser Körper. Blutdruck, Herzschlag und Körpertemperatur sinken, die Atmung wird ruhig und gleichmäßig und der Muskeltonus nimmt ab. Innere Organe, Muskeln, Zellen und Knochen können sich erneuern, während der Stoffwechsel auf Hochbetrieb läuft und das Immunsystem gestärkt wird. Deshalb fördert ein guter Schlaf die Genesung bei Krankheiten. Das Gehirn hat Pause und wird nicht unentwegt mit neuen Sinneseindrücken von außen bombardiert. Das Erlebte vom Tag kann nun im Gehirn verarbeitet werden, was wir als Träumen wahrnehmen. Die Gehirn-Neuronen können sich im Schlaf regenerieren, um am nächsten Tag wieder fit für neue Sinneseindrücke zu sein.

Warum schläft Frau schlecht?

Schlechter Schlaf kann viele Ursachen haben. Angefangen bei einer unbequemen Schlafstätte oder einer störenden Geräuschkulisse über späten Kaffeekonsum, spätes, schwer verdauliches Essen bis hin zu Schlaf raubenden Gedanken. Oft lassen uns Stress, Sorgen, Ängste oder einfach nur Themen, die uns gedanklich beschäftigen, nicht zur Ruhe kommen. Zudem ist die multitaskingfähige Frau im Zeitalter der digitalen Medien via Smartphone, Tablet und Co. den ganzen Tag bis spät in den Abend präsent, sowohl für Familie als auch Beruf. Das raubt wertvolle Energie, stört den Biorhythmus und kann für Schlafprobleme sorgen.

Was kannst Du gegen schlechtes Schlafen tun?

Optimale Schlafatmosphäre

Gemäß dem Motto „Wie man sich bettet, so liegt man“ solltest Du als Erstes für ein bequemes, kuscheliges Bett in ruhiger, angenehmer Atmosphäre sorgen. Eine Matratze, auf der Du gut schläfst, und angenehme Bettwäsche sind das A und O. Sorge des Weiteren für Dunkelheit im Schlafzimmer, denn dies signalisiert Deinem Körper, dass es Zeit für den Energiesparmodus ist. Die optimale Temperatur zum Schlafen liegt bei 16 bis 20 Grad Celsius. Ratsamer als Luftzufuhr durch ein gekipptes Fenster ist ein Stoßlüften vor dem Schlafen. Im Sommer kannst Du bei kühlen Außentemperaturen mit ganz offenem Fenster schlafen, sofern kein Lärm oder gesundheitsschädliche Abgase, wie in der Stadt, von außen eindringen.

Einschlafrituale

Vielen hilft auch ein regelmäßiges, zur etwa selben Uhrzeit Zubettgehen und ein Einschlafritual. Was für kleine Kinder die Gutenachtgeschichte ist, können für Erwachsene ein Glas Milch mit Honig, ein kurzer Spaziergang, ein gutes Buch zum Lesen oder Hören sowie Entspannungsübungen zum Abschalten kurz vor dem Einschlafen sein. Eine angemessene Zeit vor dem Schlafengehen solltest Du Deine technischen Geräte abschalten, damit auch Dein Gehirn abschalten kann. Absolutes Tabu sind das Arbeiten im Bett oder Diskutieren von nervenaufreibenden Themen. Damit sich Körper, Geist und Seele im Schlaf erholen können, braucht Frau zwischen sieben und neun Stunden Schlaf.

Entspannen für gesunden Schlaf

Meditations- oder Yogaübungen helfen dabei, die Gedanken, die uns beschäftigen, loszulassen. Anfänger können mit geführten Meditationen beginnen, die es zuhauf im Internet, über Apps oder CDs zu finden gibt. Einfach eine bequeme Position, am besten liegend, einnehmen, der Meditation zuhören und sich führen lassen. Am Anfang fällt das Abschalten vielleicht noch schwer, aber mit steter Übung wird es immer besser gelingen. Atem und Herzschlag werden sich beruhigen, die Muskulatur entspannt sich und auch der Blutdruck sinkt.

Perfekte Schlafposition finden

Jeder hat unterschiedliche Vorlieben, in welcher Position er nachts einschläft. Ob in Rückenlage, auf dem Bauch oder auf der Seite, wir wechseln mehrmals in der Stunde unsere Lage, während wir schlafen. Bei einigen Erkrankungen oder Problemen können bestimmte Schlafpositionen aber günstiger zum Schlafen sein. Bei Schnarchern, auch Frauen schnarchen, empfiehlt sich aus Rücksicht auf den Partner die Seitenlage. Bei Schlafapnoe mit lebensgefährlichen Atemaussetzern ist die Seitenlage dringend anzuraten. Mit einigen Hilfsmitteln, wie zum Beispiel einer nächtlichen Schlafweste, die sanft durch Protektoren die Rückenlage so unbequem wie möglich macht, lässt sich die Rückenlage abgewöhnen.

Was tun bei anhaltend schlechtem Schlaf?

Viele glauben, den schlechten Nachtschlaf durch ein gelegentliches Nickerchen am Tag oder ausgiebigem Schlafen an den Wochenenden nachholen zu können. Sofern die so belastbare Frau sich dazu überhaupt überwinden kann, ist es nicht belegt, dass dies die negativen Folgen von anhaltendem nächtlichem Schlafmangel kompensieren kann. Im Gegenteil; Menschen mit Schlafproblemen sollten besser keinen Mittagsschlaf halten, weil sie dann nachts noch schlechter schlafen. Solltest Du trotz aller Bemühungen in der Nacht dauerhaft schlecht schlafen, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.

Schlafmangel begünstigt Krankheiten

Andauernder schlechter Schlaf birgt das Risiko, zu erkranken. Dies reicht von leichten Krankheiten, wie zum Beispiel Kopfschmerzen oder Erkältungen durch ein geschwächtes Immunsystem, bis hin zu ernsthaften Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, Fettleibigkeit, Depressionen, Burnout, Angststörungen oder sogar Alzheimer. Anhaltender Schlafmangel gilt ebenso als Mitursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle, Bluthochdruck oder Herzinfarkte.

Unfallgefahr steigt durch Schlafmangel

Nicht zuletzt birgt eine dauerhafte Übermüdung eine erhöhte Unfallgefahr. Schlechte Konzentration kann zu Autounfällen führen. Der sogenannte Sekundenschlaf hat schon oft Todesfälle nach sich gezogen. Ebenso können sich durch Müdigkeit und mangelnde Konzentration Unfälle auf der Arbeit ereignen, was beispielsweise besonders schwerwiegend beim Bedienen von Maschinen oder im Umgang mit anderen Menschen ist.

Gönne Dir und Deinem Körper regelmäßigen, ausreichenden Schlaf, damit Du am nächsten Tag wieder Deine volle Leistungskraft entfalten kannst. Versuche, wenn möglich, einen festen Rhythmus zu finden, mit festen Zeiten, zu denen Du ins Bett gehst und morgens wieder aufstehst. Gestalte Dir Deine Schlafstätte so ruhig und bequem wie möglich, damit Du Dich dort wohlfühlst. Schließlich verschlafen wir rund ein Drittel unseres Lebens dort. Suche Dir Einschlafrituale sowie Entspannung vor dem Schlafengehen und verabschiede Dich rechtzeitig am Tag von den digitalen Medien. In diesem Sinne: Süße Träume!


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Quellen

https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/schlaf/warum-schlaf-wichtig-fuer-koerper-und-psyche-ist/

https://www.frauengesundheitsportal.de/themen/gesunder-schlaf/

https://www.praxisvita.de/warum-frauen-mehr-schlaf-brauchen-13024.html

https://arbeits-abc.de/frauen-brauchen-mehr-schlaf/